Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat auf die aufgedeckte Sicherheitslücke der AusweisApp reagiert, mit der der neue elektronische Personalausweis auf einem PC abgefragt werden kann. In Zusammenarbeit mit den an der Softwareentwicklung beteiligten Firmen Siemens IT Solutions & Services GmbH sowie dem Subunternehmer OpenLimit SignCubes AG soll in Kürze eine neue Version der AusweisApp bereitgestellt werden. Ausweisbesitzer, die bereits die AusweisApp heruntergeladen haben, werden ausdrücklich aufgefordert, nicht die Update-Funktion dieser Software zu benutzen: Die aufgedeckte Sicherheitslücke betrifft genau die Update-Funktion. Ausnahmslos alle Nutzer der Software müssen eine Neuinstallation durchführen.
Der Software zum neuen Personalausweis ist kein guter Start beschieden: Am gestrigen Montagabend wurde die AusweisApp freigegeben; am heutigen Dienstagmorgen veröffentlichte Jan Schejbal von der Piratenpartei Deutschland in seinem Blog bereits einen Exploit, der zwei Designfehler der Update-Routine nutzt. Dadurch wird zwar nicht der Personalausweis angegriffen, aber es lässt sich Software auf dem PC einschleusen, auf dem die AusweisApp läuft.
Der 24-jährige Dresdener Dominik Volke ist der erste Bundesbürger, der seinen neuen Personalausweis bekommen hat. Er will ihn mit einem Basis-Lesegerät vor allem für Bestellungen im Internet benutzen. Volke hat sich für die Nutzung des Ausweises mit eID-Funktion entschieden und dabei auch freiwillig seine Fingerabdrücke speichern lassen. Bislang haben 1400 Dresdener einen neuen Ausweis beantragt.
Zum neuen Personalausweis (nPA) mit seiner Funktion der elektronischen Identifikation (eID) gehören Angebote, die eben diese Identfikationsdaten abfragen. Das dürfen nur die Firmen, die ein Berechtigungszertifikat erworben haben. Nun hat das zuständige Bundesverwaltungsamt die erste Liste aller Anbieter veröffentlicht, die auf verschiedene Datenfelder des neuen Personalausweises zugreifen können.
Viele Kinder und Jugendliche schätzen das Risiko von Kriminalität im Internet als mittelhoch ein. In einer Umfrage gab knapp die Hälfte der befragten Schüler an, schon einmal sorglos mit E-Mails oder Links umgegangen zu sein. Ebenso viele gaben zu, schon einmal illegale Seiten oder entsprechende Software genutzt zu haben. Für die Studie des Bundeskriminalamts in Wiesbaden und der Universität Koblenz-Landau wurden Daten von insgesamt 832 Schülern der Jahrgangsstufen 7 bis 10 in Rheinland-Pfalz ausgewertet.
Google gibt in Deutschland einen ersten Vorgeschmack auf die realen Panorama-Ansichten, die Street View in seinem Online-Atlas Maps zeigt. Der Internet-Konzern stellte in der Nacht zum Dienstag erste Straßenbilder ins Internet. Es geht zunächst aber nur um sechs Sehenswürdigkeiten, zehn Bundesliga-Stadien und wenige Straßenzüge einer Gemeinde im Allgäu. Auf breiter Front will Google den Street-View-Dienst mit Panorama-Ansichten von Straßen der 20 größten Städte Deutschlands bis Jahresende starten.
Laut Openlimit hat das Unternehmen die AusweisApp 1.0 zeitgerecht an das Bundesinnenministerium (BMI) ausgeliefert. Zum Start der Beantragung des neuen Personalausweises könnte damit die Software bereitstehen. Doch die offizielle Download-Adresse www.ausweisapp.bund.de ist zwar mittlerweile ebenfalls online, verweist aber darauf, dass die Anwendung am 9. November, wenn die ersten Antragsteller ihren neuen Ausweis in Empfang nehmen würden, zum Download verfügbar sein werde. In den Einwohnermeldeämtern der Republik bekommen Antragsteller am heutigen 1. November allerdings die Auskunft, dass die Lieferung des neuen Ausweises zwei bis drei Wochen in Anspruch nehmen werde.
Jugendliche stellen einer Studie zufolge oft zu sorglos persönliche Informationen und Statusmeldungen online, ohne mögliche Mitnutzer zu bedenken. "Jugendliche sind sich des Wertes ihrer persönlichen Daten kaum bewusst, sie nehmen die Anbieter der sozialen Netzwerke nicht als Akteure wahr", sagte Kommunikationswissenschaftlerin Ulrike Wagner bei der Vorstellung der nicht repräsentativen Studie "Persönliche Informationen in aller Öffentlichkeit? Jugendliche und ihre Perspektive auf Datenschutz und Persönlichkeitsrecht in Sozialen Netzwerkdiensten" am Mittwoch in der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) in München.
Das Internet-Netzwerk Facebook sieht sich neuen Vorwürfen ausgesetzt, gegen den Datenschutz zu verstoßen. Nach Recherchen der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" ermöglicht es der Onlinedienst, E-Mail-Kontakte von Nichtmitgliedern auszuforschen. Allein mit einer E-Mail-Adresse ließen sich – auch ohne das Passwort zu kennen – bis zu 20 Personen ermitteln, mit denen der Besitzer der Adresse Kontakt hatte. Dies sei möglich, weil bei der Eröffnung eines Mitgliedskontos nicht geprüft werde, ob es sich tatsächlich um den Besitzer der angegebenen E-Mail-Adresse handele.
Am Freitag wurden in Berlin vom Bundesinnenministerium die Begleitstudien zum neuen Personalausweis vorgestellt. Insgesamt vier Studien befassen sich mit rechtlichen und technischen Aspekten des neuen Ausweises, der ab November ausgegeben wird. Das Gesamtergebnis der Gutachter ist, dass dieser technisch und juristisch keine Schwachstellen habe. Die Nutzung der neuen eID-Funktion sei jedoch insofern problematisch, als sie voraussetzt, dass Anwender ihren PC mit Virenschutz und Firewall absichern.