Das Hacktivisten-Kollektiv Anonymous ist in einen Server der Sicherheitsfirma Booz Allen Hamilton eingedrungen und hat rund 90.000 Mailadressen und Passwort-Hashes aus US-Militärkreisen veröffentlicht. Die Beratungsfirma wird von ehemaligen Mitarbeitern von NSA, CIA und Verteidigungsministerium geführt und ist nach eigenen Angaben unter anderem für Army, Luftwaffe, Navy und Heimatschutzministerium tätig. Anonymous will Booz Allen Hamilton bereits seit einer Weile beobachtet und dabei "alle Formen von zwielichtigen Aktivitäten" wie "potentiell illegale Überwachungssysteme, Korruption zwischen Unternehmen und Regierungen sowie ungenehmigte Telefonüberwachungen" entdeckt haben.
Das auf Datenrettung spezialisierte Unternehmen Kroll Ontrack weist in einer Pressemitteilung auf mögliche Risiken des Cloud Computings im Hinblick auf Datenverluste hin. In der Vergangenheit seien bereits mehrfach auch bei großen Cloud Anbietern Daten verloren gegangen, die nicht wiederhergestellt werden konnten. Vor dem Hintergrund, dass die Nutzung von Cloud Services dazu führe, dass Unternehmenswissen physisch aus den Händen gegeben werden, wird auf das Erfordernis hingewiesen, vor Abschluss eines entsprechenden Vertrages das Service Level Agreement genau zu prüfen.
Ein Viertel der Deutschen verzichtet mittlerweile auf finanzielle Transaktionen im Internet, während es im vergangenen Jahr noch 20 und 2009 erst vier Prozent waren. Das geht einer repräsentativen Umfrage unter rund 1000 Teilnehmern hervor, die der vor allem für die Raiffeisen- und Volksbanken tätige IT-Dienstleiter Fiducia als Sonderteil des am Donnerstag in Berlin vorgestellten (N)onliner-Atlas der Initiative D21 in Auftrag gegeben hatte. Fiducia-Chef Jens-Olaf Bartels sprach von einem "signifikant sinkenden Vertrauen, wenn es ums Online-Banking geht". Es sei daher nötig, dass "wir deutlich stärker in Kommunikation und Sicherheit investieren". Insgesamt nutzten derzeit 53 Prozent der Befragten Online-Angebote, "bei unseren etwa 30 Prozent".
Der Internetdienstleister Google haftet laut einer Entscheidung des Hanseatischen Oberlandesgerichts Hamburg nicht für die Inhalte von Suchergebnissen, den so genannten Snippets. Es sei für jeden verständigen Nutzer offenkundig, dass es gerade nicht Sinn und Zweck einer Suchmaschine ist, eigene Äußerungen aufzustellen, sondern dass ihr nur die "Nachweisfunktion für das Auffinden fremder Informationen" zukomme. Dies entschied das Gericht mit einem heise online vorliegenden Urteil vom 26. Mai 2011 (Az. 3 U 67/11), es beendete damit einen fünf Jahre andauernden Rechtsstreit.
Cybercrime-Delikte verursachten im vergangenen Jahr in Deutschland einen Gesamtschaden von 61,5 Millionen Euro. Das sind 24 Millionen Euro mehr als im Jahr 2009. Diese Details zu der im Mai vorgelegten Polizeilichen Kriminalstatistik ergänzte am heutigen Donnerstag in Berlin BKA-Präsident Jörg Ziercke zusammen mit dem neuen Präsidenten des IT-Verbands Bitkom, Dieter Kempf. Sie kündigten an, den Informationsaustausch zwischen Wirtschaft und Polizei weiter zu intensivieren. BKA und Bitkom wollten auch bei der Aufklärung der Nutzer eng kooperieren.
Viele deutsche Web-Nutzer haben eine extreme Einstellung zur Datensicherheit. Zu diesem Ergebnis kommt der IT-Branchenverband Bitkom in einer heute veröffentlichten Studie. Die einen seien fahrlässig und leichtsinnig, die anderen übervorsichtig im Internet unterwegs. So sei es jedem siebten User egal, was mit seinen Daten im Web geschehe.
Die Bundesregierung verweigert Auskünfte zum Einsatz des Bundestrojaners, das BKA behauptete Mitte letzten Jahres, ihn noch nicht eingesetzt zu haben, aber das Bayrische Justizministerium hat schon einige Einsatzfälle für Landestrojaner zugegeben. Im April diese Jahres berichtete bereits Telepolis ausführlich über eine Antwort der Justizministerin Beate Merk (CSU) auf eine parlamentarische Anfrage der Landtagsabgeordneten Susanna Tausendfreund von den Grünen. Da war noch von vier Maßnahmen die Rede.
Kriminelle versuchen derzeit mit Phishing-Mails gezielt Kunden des Elektronikhändlers K&M Computer anzugreifen. In den Mails mit dem gefälschten Absendern noreply@kmelektonik.de und service@kmelektronik.de wurde den Kunden ein Gutschein anlässlich des 15-jährigen Bestehens des Onlineshops versprochen. Die Kunden werden in der Mail aufgefordert, einem Link zu folgen, der tatsächlich auf die K&M-Website verweist. Besucht man die Seite, soll man einem Java-Applet den Zugriff auf den Computer gewähren. Dadurch wird eine Datei namens jpg.exe heruntergeladen und ausgeführt. Das System ist kompromittiert.
Das grün-rot regierte Baden-Württemberg will sich auf der Innenministerkonferenz am Mittwoch in Frankfurt am Main dafür einsetzen, dass die Vorratsdatenspeicherung wieder eingeführt wird. Das kündigte am Montagabend der baden-württembergische Ressortchef Reinhold Gall (SPD) laut NDR Info an. Er meinte, dass es eine Sicherheitslücke im Kampf gegen Terror und Kriminalität gebe.
Die Internet-Verwaltung Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) verabschiedete am heutigen Montag das Bewerbungsverfahren für neue Top Level Domains. Nach jahrelangen Diskussionen hatte die ICANN Ende Juni 2008 grünes Licht für die Einführung neuer Adresszonen im Netz gegeben. Nach einer ersten Testrunde mit neuen TLDs im Jahr 2000 und einer kleineren zweiten Runde mit TLDs für spezielle Zwecke im Jahr 2004 soll damit ein reguläres Verfahren für die fortgesetzte Beantragung neuer Adresszonen im Stil von .com, .biz, oder .cat etabliert werden.