Es sollte inzwischen keine Neuigkeit mehr sein, dass sich Phishing zu einem beliebten Mittel entwickelt hat, um an die Authentifizierungsdaten – und letztendlich an die Geldmittel – ahnungsloser Internet-Nutzer zu gelangen. Das tatsächliche Ausmaß der kriminellen Aktivitäten sowie die Höhe der erbeuteten Beträge sind dagegen weitaus schwieriger zu ermitteln. Dies liegt zum einen daran, dass es sich bei Phishing um eine relativ neue Erscheinung handelt und erst wenige Statistiken zur zahlenmäßigen Erfassung der Auswirkungen vorliegen. Zudem dürften Phishing-Attacken in vielen Fällen nicht als solche erkannt werden, da die Sensibilisierung der Nutzer im Hinblick auf diese Bedrohung fehlt.
Die Polizei Borken berichtet in einer Pressemitteilung vom 16.09.2005 über einen Fall einer 46-jährigen Frau aus Reken, der eine Summer von 2000 Euro von ihrem Konto abgebucht worden ist.
Die Polizei Münster warnt vor den Jobangeboten der Firma omnida24.com. Das Unternehmen wirbt über seine Website so genannte "Finanzmanager" an, welche als Geldwäscher eingesetzt werden um Gelder in Ausland zu transferieren.
Im August ist den brasilianischen Ermittlungsbehörden gelungen, 85 mutmaßliche Online-Betrüger zu verhaften. Die Personen stehen im Verdacht, durch Phishing an die Daten der Opfer gelangt zu sein und anschließend deren Konten geplündert zu haben. Dabei sollen sie insgesamt mehr als 27 Millionen Euro erbeutet haben.
Nach Einschätzung verschiedener Sicherheitsfachleute wird es kaum noch größere Ausbrüche von Würmern im Internet geben. Ein erheblicher Teil der Virenprogrammierer hat sich lukrativeren Betätigungsfeldern zugewandt. Sie haben gemerkt, dass sich eine Menge Geld verdienen lässt, wenn man seine Fähigkeiten in den Dienst von Identitätsbetrügern und anderen Kriminellen stellt.
Der Web-Dienstleister Yahoo soll nach Anschuldigungen der Anti-Spam-Organisation Spamhaus mehr als 5000 Domains auf seinen Servern haben, die Namensbestandteile wie "paypal", "ebay" oder "bank" aufweisen. Dabei soll es sich laut Spamhaus vorwiegend um Phishing-Sites handeln, also um gefälschte Web-Sites, die eingegebene Login-Daten an Betrüger weiterreichen. Ist Yahoo eine Heimstatt für Phisher? weiterlesen →
In den vergangenen Wochen haben Banken – insbesondere ist hier die Vorreiterstellung der Postbank positiv zu nennen – neue Verfahren zum Schutz ihrer Kunden vor Phishing-Angriffen bereitgestellt. Das Ziel dieser Angriffe ist es, Bankkunden auf vermeintlich echt aussehende Webseiten zu leiten, wo sie zur Preisgabe ihrer Zugangsdaten und vor allem der Transaktionsnummern (TAN) aufgefordert werden. Beim klassischen Phishing werden dem Benutzer täuschend echt aussehende Emails zugesandt, die ihn auf eine gefälschte Webseite weiterleiten. Anschließend werden die erbeuteten TANs missbraucht, um Geldbeträge über Mittelsmänner ins Ausland zu transferieren. A-I3 hat von einzelnen Fällen in der Vergangenheit berichtet.
Die Einführung immer neuer Sicherheitstechniken zum Schutz vor Identitätsdiebstahl schafft mehr Probleme als dadurch gelöst werden können, meint eine britische Wissenschaftlerin. Die Kriminologin Dr. Emily Finch von der Universität East Anglia im englischen Norwich will ihre These in der kommenden Woche auf dem "Festival of Science" in Dublin vorstellen. Technik ist keine Lösung gegen Phishing weiterlesen →