Das Bundeskriminalamt (BKA) hat auf einer Informationsveranstaltung des Branchenverbandes Bitkom vor steigender Internet-Kriminalität gewarnt. Laut BKA sind IuK-Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent auf insgesamt 37.900 registrierte Fälle gestiegen. Es sei aber "von einem erheblich größeren Dunkelfeld auszugehen". Der Bitkom präsentierte zudem eine Hochrechnung auf Basis von Meldungen der Landeskriminalämter. Die Zahl der Phishing-Fälle wird danach deutlich zunehmen (plus 53 Prozent), weil Cyberkriminelle inzwischen auch das iTAN-Verfahren beim Online-Banking aushebeln könnten.
Neben Hotmail-Nutzern sind von der gestern gemeldeten Phishing-Attacke offenbar auch Anwender von Google Mail, Yahoo und AOL betroffen. Dies berichtet die BBC. Die britische Medienanstalt hatte nach eigenen Angaben Einblick in zwei Listen mit mehr 30.000 Namen und Passwörtern Viele der Konten sollen aber alte beziehungsweise seit längerem unbenutzte Konten oder gar "Wegwerfkonten" gewesen sein.
Nach einem Bericht der Anti-Phishing Working Group (APWG) ist die Anzahl der Vorfälle stark gestiegen, in denen mit Hilfe sogenannter Rogue Anti-Malware (auch Scareware genannt) Phishing-Attacken landen sollen. Allein im ersten Halbjahr 2009 verzeichnete die APWG mehr als 485.000 Vorfälle. Tendenz stark steigend: Im Januar waren es noch gut 22.000, im Juni schon über 152.000. Rund vier Fünftel der Phishing-Attacken richten sich nach dem APWG-Bericht gegen Webseiten, die Zahlungs- und Finanzdienste anbieten. Scareware täuscht Internetnutzer, indem eine angebliche Infektion des Computersystems angezeigt wird. Die darauf hin angebotenen Antivirenprodukte enthalten hingegen gefährliche Dateien. Scareware erreicht „epidemische“ Ausmaße weiterlesen →
Unternehmen setzen offenbar beim Schließen von Sicherheitslücken in Client-PCs die Schwerpunkte falsch. Obwohl Kriminelle fast nur noch Lücken im Adobe Reader, QuickTime, Adobe Flash und Microsoft Office ausnutzen, um Windows-PCs zu infizieren, verstreicht bis zum Installieren von Sicherheits-Updates doppelt so viel Zeit wie für das Schließen von Lücken in den Betriebssystemen. Zu diesem Ergebnis kommt der Bericht "The Top Cyber Security Risks", der zusammen vom Internet Storm Center (ISC), TippingPoint und Qualys erarbeitet wurde. Die Daten beruhen auf der Auswertung von 6000 von TippingPoint bei Kunden betriebenen Intrusion-Prevention-Systemen sowie auf mehr als 100 Millionen von Qualys durchgeführten Schwachstellenscans bei 9000 Kunden.
Im Gesamtvolumen aller beobachteten unerwünschten E-Mails fiel der Anteil der Phishing-Mails in den ersten sechs Monaten diese Jahres auf 0,1 Prozent. Das geht aus IBMs aktuellem halbjährlichem Sicherheitsbericht zu Trends und Risiken hervor. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres lag der Anteil noch zwischen 0,2 und 0,8 Prozent.
Die in den vergangenen Tagen beobachtete, von Mailservern bei T-Online ausgehende Spam-Welle haben offenbar mehrere verseuchte PCs eigener Kunden ausgelöst. Wie Telekom-Sprecher Ralf Sauerzapf erläuterte, war die Aktivität der kompromittierten Systeme als Teil eines Botnetzes auch die Ursache für die zum Teil überaus schleppende Mail-Verarbeitung. Die Zustellung einiger E-Mails von T-Online-Kunden ließ tagelang auf sich warten.
Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner hat am Mittwoch in Berlin die beiden Informationsportale "Verbraucher sicher online" und "Surfer haben Rechte" freigeschaltet. Die beiden Webseiten sollten die Nutzer in die Lage versetzen, im Internet "Verantwortung für eigenes Handeln zu übernehmen", sagte die CSU-Politikerin. Die Angebote seien nötig, da inzwischen 70 Prozent der Bundesbürger online seien und das Netz zum Beispiel für Bankgeschäfte oder Reisebuchungen nutzen. Für die zwei zunächst bis Ende 2010 angesetzten, sich ergänzenden Projekte stünden insgesamt 1,5 Millionen Euro zur Verfügung.
Das BMI gibt 30 Teilnehmer für den zentral koordinierten Anwendungstest bekannt.
Der Beauftragte der Bundesregierung für Informationstechnik, Staatssekretär Dr. Hans Bernhard Beus, hat die ausgewählten Teilnehmer des zentral koordinierten Anwendungstests für den elektronischen Personalausweis bekannt gegeben. Damit läutet das Bundesministerium des Innern (BMI) die Umsetzungsphase für die Einführung des neuen Ausweisdokuments ein.
Unter den 30 ausgewählten Services finden sich neben Bank- und Versicherungsdienstleistungen unter anderem auch Anwendungen zur Altersverifikation an Automaten und für Glücksspiele im Internet. Daneben wird der elektronische Personalausweis auch beim Einchecken im Hotel, bei der Fluggastabfertigung und beim E-Ticketing im Personennahverkehr zum Einsatz kommen. Erfreulich dabei ist, dass nicht nur größere Unternehmen und Behörden für den Test gewonnen werden konnten, sondern auch mehrere mittelständische Unternehmen.
Im bislang größten Fall von Datendiebstahl in den USA ist Anklage gegen einen 28-jährigen Cracker aus Florida erhoben worden. Wie das US-Justizministerium mitteilte, muss sich der Mann aus Miami, der unter den Pseudonymen "segvec," "soupnazi" und "j4guar1" operiert haben soll, wegen des Diebstahls der Daten von mehr als 130 Millionen Kreditkarten verantworten. Zusammen mit zwei Komplizen habe er seit Oktober 2006 Kartennummern und Namen unter anderem in den Computersystemen einer Firma für Zahlungsabwicklungen in New Jersey, der 7-Eleven- Supermarktkette und weiteren landesweit und regional tätigen Einzelhändlern ausgespäht.
Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM) berichtet, dass der deutsche Internetnutzer nach nach einer im Auftrag der EU durchgeführten Umfrage ein vergleichsweise stark ausgeprägtes Bewusstsein für die Risiken im Internet hat: In den 27 Mitgliedsstaaten wurden 12.800 Personen befragt, die auch von zu Hause surfen. In Deutschland hätten 95 Prozent der Befragten die wichtigsten Gefahren im Netz gekannt. So wüssten 98 Prozent um Schadsoftware wie Viren, 98 Prozent um Spam, 97 Prozent um Phishing, 93 Prozent um den Diebstahl von elektronischen Daten oder Identitäten und 92 Prozent um mögliche Gefahren für Kinder, 85 Prozent um die Möglichkeit, dass ihr Rechner von fremden Personen übernommen und Teil eines so genannten “Bot”-Netzes werden könne. Ähnlich gut Bescheid um die Gefahren im Netz wüssten die Internetnutzer in Finnland, Großbritannien und Portugal. In Belgien, Rumänien und Bulgarien sei das Bewusstsein am geringsten.