Im Prozess um einen Internet-Betrug im großen Stil wird am kommenden Montag (6. Oktober) das Urteil erwartet. Der 37-jährige Angeklagte soll europaweit gut 4500 Kunden um mehrere hunderttausend Euro geprellt haben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Polen vor, über das Auktionshaus eBay Computerteile angeboten zu haben, ohne die vorab bezahlte Ware tatsächlich zu liefern. Der Angeklagte äußerte sich in dem Mitte August eröffneten Prozess dazu nicht. Bei dem Verfahren am Landgericht Darmstadt geht es zunächst nur um 74 Fälle mit einem Schaden von 22.700 Euro.
Alle Beiträge von Ass. jur. Tobias Mühlenbrock
E-Voting in Brandenburg: Überforderte Wähler und Wahlvorstände
Am Sonntag waren in zehn brandenburgischen Städten und Gemeinden insgesamt 238 Nedap-Wahlcomputer eingesetzt worden. Die Berichte und Eindrücke der Freiwilligen des Chaos Computer Clubs (CCC), die zu der Kommunalwahl in Brandenburg die Abläufe rund um die elektronische Erfassung und Verarbeitung von Wählerstimmen beobachtet hatten, sind jetzt im Netz zu finden; Fotostrecken von den Beobachtungsmissionen in Bernau und Teltow sind ebenfalls online.
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Hessen will Online-Durchsuchung und Kfz-Scanning gesetzlich verankern
Der geschäftsführende hessische Innenminister Volker Bouffier (CDU) hat heute die Vorschläge der amtierenden Landesregierung zur Anpassung des Hessischen Landesgesetzes über die öffentliche Sicherheit und Ordnung (HSOG) vorgestellt. Zu den Vorschlägen gehört die Einführung der "unbemerkten Online-Durchsuchung und eine Neuregelung der gestoppten Aufzeichnung von Kfz-Kennzeichen. Außerdem soll die Wohnraumüberwachung und das Anbringen technischer Überwachungshilfen vereinfacht sowie eine polizeiliche Befugnis zur Unterbrechung und Verhinderung des Fernmeldeverkehrs ins Gesetz aufgenommen werden.
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Wird der „Bayerntrojaner“ bald entschärft?
Die bayerische FDP-Landesvorsitzende Sabine Leutheusser-Schnarrenberger nannte Änderungen bei den Regelungen zur Online-Durchsuchung als einen von fünf Punkten, mit denen die FDP in Verhandlungen mit der CSU gehen wolle. Die Christsozialen sind nach der gestrigen Landtagswahl erstmals seit 1962 auf einen Koalitionspartner angewiesen. Die bereits im Sommer verabschiedeten Regelungen zum "Bayerntrojaner" gehen wesentlich weiter als die Pläne für den im Rahmen der Novelle des BKA-Gesetzes angedachten "Bundestrojaner". Unter anderem dürfen bayerische Behörden auch Daten verändern und löschen.
Fraunhofer-Studie deckt Datenschutzlücken in sozialen Netzwerken auf
Forscher des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie (SIT) haben sieben soziale Netze im Hinblick auf die vorhandenen Datenschutzmaßnahmen untersucht. Dabei zeigten sich zum Teil erhebliche Mängel. Im Rahmen der Studie Privatsphärenschutz in Soziale-Netzwerke-Plattformen untersuchten die Wissenschaftler unter anderem Aspekte wie die Zugriffskontrolle und deren Steuerungsmöglichkeit, die Standardkonfiguration sowie Verschlüsselungsmöglichkeiten.
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SPD legt Verfassungsbeschwerde gegen den „Bayerntrojaner“ ein
Vier bayerische Sozialdemokraten haben wegen der Anfang August in Kraft getretenen Befugnisse zu heimlichen Online-Durchsuchungen für Polizei und Verfassungsschutz in Bayern Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht eingelegt. Die von der früheren brandenburgischen Verfassungsrichterin und Rechtsprofessorin Rosemarie Will ausgearbeitete Klage richtet sich vor allem gegen Bestimmungen in den Novellen des bayerischen Polizeiaufgaben- und Verfassungsschutzgesetzes, die verdeckte Zugriffe auf informationstechnische Systeme auch zur Gefahrenabwehr erlauben. Dabei dürfen die Beamten auch Daten verändern und löschen. Zudem sieht die Beschwerde den Schutz des Kernbereichs privater Lebensgestaltung und die Anforderungen an den Richtervorbehalt nicht ausreichend gewahrt.
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APWG-Report: Zahl der crimewareverbreitenden Websites auf Rekordhoch
Nach dem aktuellen Quartalsbericht der Anti Phishing Working Group (APWG) für das erste Quartal 2008 ist ein enormer Zuwachs der Websites zu verzeichnen, über die Crimeware – hauptsächlich Keylogger – verbreitet werden. Während es im Januar 2008 3.362 Seiten waren, stieg die Anzahl innerhalb des Quartals um ca. 85 % auf 6.500 an. Die Betrüger haben es auf die Webseiten von Finanzdienstleitern wie zum Beispiel Banken und offenbar auch auf Webmailzugänge abgesehen. Von den APWG Analysten wird ein Anstieg von Trojanern, die Netzwerkverkehr gezielt auf bösartige beziehungsweise gekaperte Server umleitet, beobachtet.
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Bundesregierung plant sichere E-Mail
Die Bundesregierung will ab Mitte 2009 im Rahmen von E-Government 2.0 technische und rechtliche Rahmenbedingungen für eine "sichere und verbindliche elektronische Kommunikation" einführen. Grundpfeiler sollen Bürgerportale mit sogenannten De-Mail-Diensten sein. Dem heutigen E-Mail-Standard mangelt es an Vertraulichkeit, Integrität sowie an der Beweisbarkeit von Sende- und Empfangsvorgängen. Für die rechtssichere digitale Kommunikation zwischen Bürgern, Behörden und Unternehmen sieht die Bundesregierung daher künftig die De-Mail-Infrastruktur vor, die auf gewohnten Internetdiensten wie E-Mail und Web basiert. Dabei stehen De-Mail-Anwendern drei Sicherheitsstufen für die Kommunikation sowie ein Datentresor zum Ablegen privater, sensibler Daten zur Verfügung.
Noch viele Fragen offen bei heimlichen Online-Durchsuchungen
Bei der sechsstündigen Anhörung zur Novelle des Gesetzes für das Bundeskriminalamt (BKA) am heutigen Montag im Bundestag waren sich Experten uneins, ob die geplante Ausforschung informationstechnischer Systeme grundrechtskonform durchführbar ist und ob die Ermittler dafür in Wohnungen eindringen dürfen sollten. Eine Lizenz zum Betreten der privaten vier Wände brächte laut BKA-Chef Jörg Ziercke "absolute Sicherheit", Zugriffe auf die Rechner Unverdächtiger auszuschließen. Sein Kollege vom bayerischen Landeskriminalamt, Peter Dahte, sprach sich mit ihm dafür aus, nach Vorbild der Regelungen für den "Bayerntrojaner" bundesweit zusätzlich zur "Fernbeeinflussung des Informationssystems" eine Manipulation vor Ort zu ermöglichen. Andernfalls würde das Kappen der Netzverbindung bei einer heimlichen Online-Durchsuchung bedeuten, dass die Polizisten "nicht mehr live mit drauf sind und damit blind werden".
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Drive-By Malware und Wegwerfviren im Trend
Schadprogramme, die der Nutzer beim Besuch von Webseiten mitnimmt, ohne es zu merken, machen inzwischen rund zwei Drittel aller Angriffe auf Rechner aus. Das sagten Experten von Sicherheitsunternehmen und Analysten im Rahmen der Sommerkonferenz der Europäischen Agentur für Netzsicherheit (ENISA) in Heraklion auf Kreta. Giles Hogben, der bei ENISA an einer Studie über neue Bedrohungsszenarien arbeitet, nannte die so genannte "Drive-By Malware" das beunruhigendste Sicherheitsproblem im Moment.