Phishing-Mail von echten Mails zu unterscheiden wird mittlerweile immer schwieriger. Allerdings machen es Banken und Online-Shops dem Kunden auch nicht gerade einfach.
So geriet etwa kürzlich ein echte PayPal-Kunden-Mail in den Verdacht, von Passwort-Fischern zu stammen. Um dem Anwender ein wenig Gelegenheit zum Trainieren zu geben, hat der E-Mail-Provider MailFrontier einen zweiten Phishing-IQ-Test veröffentlicht.
Erneut versuchen anonyme Mail-Versender Pin und TAN von arglosen Kunden zu erlangen. Das ist schon die zweite Attacke in dieser Woche. Die in schlechtem Deutsch und ohne Umlaute verschickte HTML-Mail versucht Postbank-Kunden zu überreden, auf einer Webseite die Daten einzugeben. Angeblich wolle man "Missetaeter" ermitteln, die "Angaben aus den TAN-Tabellen" verwenden. Dazu solle der Kunde zwei TAN-Nummern auf der Webseite eintippen, statt diese selbst zu verwenden.
Auf gefälschte Telekom-Rechnungen mit ausführbaren Dateien im Anhang sollte eigentlich kaum ein Anwender mehr reinfallen. Bei der neuesten Welle setzen die Urheber aber offenbar auf eine neue Taktik: Zwar ist der Text im Vergleich zu älteren derartigen Mails fast identisch, allerdings ist die aufgeführte Rechnungssumme enorm hoch. Anwender könnten bei Beträgen von 8030,53 bis 32.485,53 Euro aus Entsetzen oder Verblüffung vielleicht doch die als PDF-Datei getarnte ausführbare Datei starten. Die Hersteller von Antiviren-Software sind dabei, ihre Virensignaturen zu aktualisieren, damit ihre Scanner den Downloader-AAP.b getauften Schädling erkennen.
Zur Abwechslung hat der neueste Phishing-Versuch, um Accountdaten und PIN sowie TANs fürs Online-Banking von arglosen Surfern abzugreifen, diesmal Kunden der Commerzbank zum Ziel. Die Mail gibt vor, vom Support der Bank zu stammen, mit der die Kontodaten auf ihre Richtigkeit überprüft werden sollen. Schon das schlechte Deutsch der Mail sollte bei den Empfängern aber alle Alarmglocken schrillen lassen:
Ihr Konto wurde von der Datensicherheitsdienst zufalligerweise zur Kontrolle gewaehlt. Um Ihre Kontoinformation durchzunehmen, bitten wir, damit Sie uns mit allen Angaben versorgen, die wir brauchen.Sonst koennen wir Sie identifizieren nicht und sollen Ihr Konto fuer seine Verteidigung blockieren. Fuellen Sie bitte das Formular aus, um alle Details Ihres Kontos zu pruefen.
Kurz nachdem der Bank of America Daten von rund 60.000 Kunden gestohlen wurden, führt die Bank nunmehr ein neues Sicherheitssystem ein. Der SiteKey genannte Service soll sicherstellen, dass geklaute Account-Daten nicht zur Anmeldung genutzt werden können; ebenso will die Bank damit gewährleisten, dass Usern nicht über Phishing-Mails ein falscher Server, der gar nicht zur Bank of America gehört, für die Eingabe von Account-Daten untergejubelt werden kann. Für SiteKey kooperiert die Bank of America mit der Firma Passmark Security, die bereits seit längerem Sicherheitslösungen etwa für Zweiwege-Authentifizierung anbietet.