In einem in der letzten Woche vorgestellten Strategiepapier hat die Europäische Kommission ihre Pläne für die weitere Entwicklung des Cloud-Computing vorgestellt. Im Zentrum steht die Standartisiereung der Cloud-Dienste – vor allem die Kompatibilität der verschiedenen Anbieter zu einander. Bisher versuchten die Anbieter duch eigene Systeme die Migration von Daten zu erschweren und so ihre Kunden zu binden.
Unter Cloud-Computing versteht man nach dem Strategiepapier der Kommission das "Speichern, Verarbeiten und Nutzen von Daten mittels eines Fernzugriffs über das Internet". Das bedeutet, dass die Daten nicht auf eigenen Servern des Kunden gespeichert sind, sondern im Rechenzentrum des Cloud-Computing-Anbieters zentral gelagert und verarbeitet werden. Dadurch kann sich der Kunde den Betrieb eines teuren Rechenzentrums ersparen.
Die meisten Anbieter entwicken jedoch ein eigenes System, sodass die Daten nicht oder nur mit Großem Aufwand zu einem anderen Anbieter übertragen werden, wenn der bessere Konditionen bietet. In einem ersten Schritt will die Kommission daher bis 2013 Normen schreiben lassen, die die Beschaffenheit von Cloud-Diensten regeln sollen. Dienste, die diese Normen erfüllen, sollen ein Zertifikat beantragen können. So soll transparent sichergestellt werden, dass ein Anbieterwechsel schnell und günstig bewerkstelligt werden kann. Auch die Einhaltung des Datenschutzes soll an dieZertifikatvergabe geknüpft sein.
Weiter sollen sichere rechtliche Regelungen für die Cloud-Dienste geschaffen werden. Der öffentliche Sektor – von der Kommission als größter Kunde im Bereich IT benannt – soll durch eine europäische Cloud-Computing-Partnerschaft einen Schub bekommen. Projekte wie Trusted Cloud in Deutschland sollen auf internationaler Ebene gebündelt werden um für alle Kunden den bestmöglichen Effekt erzielen zu können.
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