Websperren entzweien Schwarz-Gelb

Günter Krings, Vizechef der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, drängt ein Jahr nach der teilweisen Aussetzung des Zugangserschwerungsgesetzes auf die rasche Einführung von Blockaden für Webseiten mit Abbildungen sexuellen Missbrauchs von Kinder schon vom morgigen Dienstag an. "Der einseitige Ansatz des Löschens von Kinderpornoseiten hat sich als Flop erwiesen", sagte der CDU-Politiker der Neuen Osnabrücker Zeitung. Die von Schwarz-Gelb vereinbarte "einjährige Testphase" will Krings nicht ausgedehnt wissen. Ohne Sperren geht es seiner Ansicht nach im Kampf gegen Kinderpornographie nicht.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière hatte das Bundeskriminalamt (BKA) vor einem Jahr in einem umstrittenen Verfahrensweg angewiesen, die Vorschriften zum netzseitigen Filtern von Webauftritten mit Missbrauchsbildern mit dem Inkrafttreten des Zugangserschwerungsgesetzes zunächst auszusetzen. Die Koalition wollte damals eine eigene Gesetzesinitiative zum Löschen kinderpornographischer Inhalte im Netz ausarbeiten, wozu es aber nie kam.

Zum weiteren Vorgehen im Streit um das Websperren-Gesetz erklärte ein Sprecher von Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) gegenüber heise online, dass man derzeit "in enger Abstimmung mit dem Bundesinnenministerium" über Modalitäten und konkrete Fristen verhandele. Zunächst müssten die bisherigen Löschansätze "wissenschaftlich belastbar ausgewertet" werden, wobei der 1. März nicht als Stichtag gelten könne. Die intensivere Zusammenarbeit mit der Länder- und der Wirtschaftsseite sei schließlich erst Monate später in Angriff genommen worden.

Quelle:  heise.de
 

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