Die Bielefelder Polizei ermittelt in einem bundesweiten Fall von Computer-Kriminalität. Nach Angaben eines Polizeisprechers vom Mittwoch suchen die Beamten die Hinterleute der Internetseite www.anico24.com.
Auf der Netzseite werden Mitarbeiter als Finanzverwalter gesucht, die über ihre eigenen Konten Geld annehmen und an die Firma weiterleiten sollen. Statt Provision bekommen die rund 20 Mitarbeiter jetzt Ärger von der Staatsanwaltschaft: Trotz der seriösen Aufmachung der Seite stammt das Geld aus Computer-Betrügereien.
Das Geld komme von Phishing-Opfern, denen Betrüger über gefälschte Websites die Account-Daten etwa ihres Online-Kontos geklaut haben. In der Regel fordere die Bank das Geld der Opfer von den arglosen anico24-Mitarbeitern zurück, hieß es. Das könnten Beträge von mehreren tausend Euro sein, sagte ein Polizeisprecher. "Da sie in der Regel nichts über die Hintergründe wissen, fehlt der Vorsatz." Dennoch sei die Tat zumindest ein fahrlässig begangener Betrug.
Die Spur hinter der Webseite verliert sich derzeit noch im Nichts. Die angegebene Adresse auf der Insel Sylt stimme ebenso wenig wie der Telefonanschluss. "Die Telefonnummern gehören zwei Damen im Altersheim, die sich über die ständigen Anrufe ärgern und damit nichts zu tun haben", sagte der Sprecher. Wegen kyrillischer Buchstaben auf der Seite und Zahlungen nach Russland vermutet die Polizei die Hintermänner in Osteuropa.
Quelle: (dpa) / (jk/c’t)