Wie uns aktuell im Rahmen unserer >Telefonsprechstunde< mitgeteilt wurde, nutzen die Täter jetzt auch Internet-Bargeld-Dienste, um per Phishing erbeutetes Geld ins Ausland zu transferieren. Der Anrufer war auf eines der üblichen vermeintlichen Jobangebote hereingefallen und hatte ihm überwiesenes Geld arglos weitergeleitet. Die Anwerbung sogen. Finanzagenten ist ein bekanntes Phänomen, so führt die a-i3 seit Jahren eine >Datenbank< , in der die jeweils aktuellen Anwerbemails frei abrufbar sind. Neu war diesmal jedoch die Methode, mit der das Geld – immerhin 3.500,- Euro – ins Ausland transferiert wurde: Anstatt den unwissenden Finanzagenten – wie sonst üblich – aufzufordern, das Geld per Western Union weiterzuleiten, bedienten sich die Täter diesmal des Internet-Bargeld-Services "Ukash". Bei diesem Dienst kann man bei vielen Kreditinstituten, Geschäften und sogar Tankstellen Bargeld einzahlen und erhält im Gegenzug eine weltweit einmalige 19-stellige PIN sowie eine Wertangabe. Allein mit diesen beiden Informationen kann dann – absolut anonym – von überall auf der Welt z.B. Ware bezahlt oder der entsprechende Geldbetrag – in beliebiger Währung – ausgezahlt werden.
Im uns vorliegenden Fall hatte der Finanzagent diese Pincodes weisungsgemäß per Mail an die Täter übermittelt, die dann sogleich über das Geld verfügen konnten. Die Chancen, die Empfänger des Geldes zu ermitteln, dürften bei diesem Verfahren wohl gegen Null tendieren, da der Empfänger sich nirgendwo registrieren oder gar ausweisen muss. Wir können nur nochmals dringend davor warnen, auf solche dubiosen "Stellenanzeigen" zu reagieren. Der Finanzagent ist nämlich – nach ständiger >Rechtsprechung< – in jeder Hinsicht der Dumme: Einerseits wird er strafrechtlich belangt (Stichwort: Geldwäsche) und zudem wird er für den entstandenen Schaden auch zivilrechtlich zur Verantwortung gezogen.
Arbeitsgruppe Identitätsschutz im Internet e.V. (a-i3)