Zehntausende Kreditkartendaten der Berliner Landesbank gingen verloren und sind momentan illegal im Umlauf. Nach Einschätzung des Datenschützers Thilo Weichert stellt dies alle bisherigen Datenskandale in den Schatten. Dabei handele es sich um Datensätze, die eigentlich höchsten Sicherheitsstandards unterliegen müssten. Der Frankfurter Rundschau waren nach eigenen Angaben von einem anonymen Absender detaillierte Kreditkartenabrechnungen von zehntausenden Bankkunden in ganz Deutschland zugeleitet worden. Betroffen sind Kreditkarten der Landesbank Berlin (LBB) als größtem Kreditkartenvergeber Deutschlands, aber auch Karten, die über den ADAC und den Internethändler Amazon ausgestellt wurden. Die Datensätze sollen Vor- und Nachname der Kunden, die Adresse, Kreditkartennummer, Kontonummer und jede einzelne Bezahl-Aktion mit dem dazugehörigen Betrag enthalten.
Auch Geheimnummern seien nachvollziehbar, bestätigte ein Mitarbeiter der Frankfurter Rundschau der Nachrichtenagentur ddp. Diese seien der Zeitung separat in einem Päckchen zugespielt worden. Die LBB betont dagegen, dass – anders als berichtet – in dieser Datensendung keine Geheimnummern enthalten sind, die den Zugriff auf Kundenkonten ermöglichen. Für das Vermögen der Kunden bestehe keine Gefahr. Auch ein Beamter der Polizei in Frankfurt am Main sagte, dass nach einer "ersten Bewertung" mit den Datensätzen "kein großes Schindluder" betrieben werde könne.