Ein klarer Trend sei vor allem bei den finanziell orientierten Attacken zu erkennen, so die Mitteilung von F-Secure. Diese Cyber-Kriminellen nutzen zunehmend Methoden des so genannten Social Engineerings. Dabei spionieren Angreifer unter Vorspiegelung falscher Tatsachen private Daten aus. Vor allem das Phishing mit Bank-Trojanern habe ein neues, äußerst ernst zu nehmendes Level erreicht, so die Experten von F-Secure.
So habe sich auch der Trojaner Small.DAM verbreitet, der im Januar mit schockierenden Schlagzeilen zu aktuellen Nachrichten zum Öffnen verleitete. In einer einzigen Nacht ging der Trojaner rund um die Welt, wie ein Video von F-Secure (WMV-Datei) eindrucksvoll zeigt. Aber auch Phishing-Attacken mit Banktrojanern werden immer raffinierter, so F-Secure. Die verwendeten Schädlinge würden immer komplexer und mit neuen Verfahren, wie beispielsweise Content-Filtern, können Angreifer Online-Bankaktivitäten noch genauer verfolgen. Eine Lösung für dieses Problem sehen die Sicherheitsexperten aber beispielsweise in Top-Level-Domains, wie .bank, die für Phishing-Betrüger unzugänglich seien.
Darüber hinaus werde mittlerweile der "Cyber War" als Form des politischen Protests angewandt, so F-Secure weiter. Das zeigten die Denial of Service (DoS) Attacken, die kürzlich Server in Estland lahm legten. Hintergrund des Angriffs waren politische Unruhen in der estnischen Hauptstadt Tallinn, weil ein russisches Rote-Armee-Denkmal umgesetzt wurde. Darauf hin wurden mehrere Regierungs-eigene Websites sowie des öffentlichen Sektors und der Medien durch verteilte DoS-Angriffe (Distributed Denial of Service, DDoS) aus der Bahn geworfen.
Manche Schädlinge sind inzwischen sogar mobil anzutreffen. Hier gehen die Sicherheitsexperten davon aus, dass sich Spyware-Attacken als immer profitabler herausstellen werden und daher beträchtlich zunehmen werden. Gefahr geht beispielsweise von personalisierten SMS-Spam, Geldlotterien oder so genannte Viver-Trojaner aus. Letztere tarnen sich als Utility-Programme, die nach der Installation SMS an spezielle russische Premium-Rate-Nummern versenden. Es gebe aber inzwischen auch Spyware für einige Geräte, die Windows Mobile oder Symbian S60 3rd Edition verwenden, so die Warnung aus den F-Secure Labors.
Quelle: onlinekosten.de