Die Kriminalitätsbelastung in Bayern ist insgesamt um 1,5 % gesunken, allerdings lässt sich ein deutlicher Anstieg von Straftaten im Bereich des Computerbetrugs verzeichnen. Hierunter fallen auch Phishing-Attacken.
Innenminister Dr. Beckstein betonte anlässlich der Vorstellung der Kriminalstatistik Bayern 2006 am 5. März 2007 in München: "Die Kriminalitätsbelastung in Bayern ist im vergangenen Jahr um 80 Fälle auf nunmehr 5.403 Straftaten je 100.000 Einwohner (-1,5%) gesunken und damit auf dem niedrigsten Stand seit 15 Jahren. Die Anzahl der Straftaten ist um 8.584 Fälle (-1,3%) auf insgesamt rund 674.000 zurückgegangen Dabei ist besonders erfreulich, dass der höchste Rückgang der Straftaten mit 6,3% in Unterfranken zu verzeichnen war, wo Ende Januar 2006 der Pilotbetrieb der Polizeiorganisationsreform startete. Die Aufklärungsquote sank zwar leicht um ein Prozent, dies stellt jedoch mit ausgezeichneten 64,9% im bundesweiten Vergleich einen absoluten Spitzenwert dar. Damit konnten wir erneut annähernd zwei Drittel aller Straftaten aufklären".
Die Vermögens- und Fälschungsdelikte gingen insgesamt um knapp 6.000 Fälle auf 116.130 Straftaten zurück (-5.957 Fälle / -4,9%), aber die Fallzahlenentwicklung innerhalb dieser Straftatengruppe ist uneinheitlich. Beim Waren- und Warenkreditbetrug ist ein erneuter, diesmal leichter Rückgang festzustellen (-618 Fälle / -1,7%).
"Probleme bereitet uns die mit der rasant steigenden Bedeutung des Internets einhergehende Kriminalität. Mit offensiver polizeilicher Aufklärungsarbeit versuchen wir auf der Käufer- und der Verkäuferseite zu sensibilisieren. Scheinbar lukrative Angebote gilt es besonders auf Seriosität zu prüfen", so Beckstein.
Besonders erfreulich ist der deutliche Rückgang der Betrugshandlungen durch rechtswidrig erlangte unbare Zahlungsmittel um 1.477 Fälle oder 20,7%. Diese erfreuliche Tendenz war bereits im Vorjahr in ähnlicher Größenordnung zu vermelden und ist auch ein Erfolg polizeilicher Projekte, wie KUNO – Kriminalitätsbekämpfung im unbaren Zahlungsverkehr unter Nutzung nicht-polizeilicher Organisationsstrukturen (z.B. beim Polizeipräsidium München) und PIN-Projekt (Polizeipräsidium Mittelfranken). Beckstein: "Ich appelliere an die Wirtschaft, noch mehr auf das sichere Online-(PIN)-Verfahren umzustellen".
Nach dem deutlichen Rückgang von rund 43% im Jahr 2005 gab es in 2006 beim Leistungsbetrug einen Anstieg der Fallzahlen (+ 333 Fälle / + 16,6%); auch der Betrug zum Nachteil von Sozialversicherungen ist in Bayern im vergangenen Jahr deutlich angestiegen (+ 554 Fälle / +52,9%). Einen deutlichen Anstieg gibt es seit zwei Jahren im Bereich des Computerbetruges. Hierunter fallen Phishing-Attacken, die sich auch in der Statistik der Fälschung beweiserheblicher Daten mit 618 Fällen (+223,6%) negativ bemerkbar machen.
Quelle: pressrelations GmbH