Identitätsmissbrauch stellt auch bei Online-Rollenspielen ein Problem dar

Nicht nur Onlinebanking-Kunden und Nutzern von Internet-Auktionen droht die Gefahr Opfer eines Identitätsmissbrauchs im Internet zu werden, die ihre Authentifizierungsdaten mitprotokollieren und an Internet-Kriminelle schicken, sondern auch den Spielern von MMORPGs (Massive Multiplayer Online Roleplaing Games). Derartige Online-Rollenspiele erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Bei den Angriffen handelt es sich nicht um unbedeutende Streiche, sondern sie haben – genau wie die Angriffe auf Banken und Internet-Auktionen – eine finanzielle Motivation.

Die Spieler zahlen für ihre Teilnahme an den Online-Rollenspielen eine monatliche Gebühr. Sie versuchen ihre Charaktere durch den Erwerb von Gegenständen und das Erlernen von Fähigkeiten zu verbessern. Diese könne entweder im Spiel erworben oder von anderen Charakteren gekauft werden. Bezahlt wird entweder im Spiel mit digitaler Währung oder mit echtem Geld nachdem die Gegenstände – entgegen der AGB der meisten Rollenspiele – bei einer Internet-Auktion versteigert. Diese Entwicklung machen sich die Internet-Kriminellen zu nutze. Sie hacken Accounts von erfolgreichen Spielern, transferieren Gold, Ausrüstungsgegenstände u.a. auf ein anderes Konto und verkaufen sie dann über Online-Marktplätze.

Der Online-Rollenspiel-Anbieter PlayNC warnt auf seiner Website ausdrücklich vor Phishing-Mails die an die Spieler von Online-Rollenspielen gerichtet sind. Im vergangenen Jahr stieg die Anzahl der Attacken laut einer Untersuchung von Panda Software im Vergleich zum Vorjahr um über 300 Prozent an. Untersucht wurden hierbei die Spiele Lineage, Legend of Mir und WoW. Registrierte Panda Software im Jahr 2003 noch insgesamt 101 Angriffe bei diesen drei Spielen, so waren es im Jahr 2005 bereits 7.349 Attacken.

Laut MicroWorld existieren bereits mehrere "dubiose" Spiele-Webseiten, die mit manipulierten Popup-Anzeigen über eine Sicherheitslücke im Internet Explorer den Code des Trojaners einschleusen. Eine neue Variante des trojanischen Pferds "Trojan-PSW.Win32.WOW.x" soll sich momentan schnell verbreiten.

Arbeitsgruppe Identitätsschutz im Internet e.V. 

 

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