Darüber hinaus zeichnet sich ein Trend hin zu mehr Konvergenz ab: So verschmelzen derzeit nicht nur E-Mail, Instant Messaging und Internet als Verbreitungskanäle für Malware. Auch bisher zumeist getrennte Techniken mit unterschiedlichem Ziel (Angriff, Datenspionage,…) wie Spyware, Spam, Viren oder Phishing gehen zunehmend ineinander über. So suchen Cyber-Kriminelle nach immer effizienteren Wegen, ihre Ziele zu erreichen.
„In Kombination mit immer ausgeklügelteren Techniken stellt die zunehmende Konvergenz von über E-Mail, Web und IM verbreiteten Gefahren eine interessante neue Entwicklung dar. In der Vergangenheit transportierten Mails die schädlichen Inhalte noch unmittelbar als Anhang. Mittlerweile enthalten jedoch immer mehr Nachrichten gefährliche Links zu Websites, die für einen automatischen Download von Schad- oder Spionageprogrammen sorgen. So entpuppt sich eine völlig harmlos erscheinende E-Mail im Nu als handfeste Internet-Attacke“, erläutert Mark Sunner als Chief Technology Officer (CTO) von MessageLabs die aktuelle Situation und ergänzt: „Genau wie wir früher die Urheber von Spam und Viren als zwei getrennte Akteure betrachtet haben, die ihre Kräfte dann in kürzester Zeit gebündelt haben, ergänzt nun Spyware diese Gefahrenkombination. Beispielsweise sehen wir immer deutliche Anzeichen, dass Spammer vermehrt auf Spionageprogramme zurückgreifen, um ihre Kampagnen effektiver zu gestalten. Das stellt Unternehmen vor die zunehmend komplexe Herausforderung, ihre Geschäftsdaten und ihr geistiges Eigentum zu schützen, ohne damit die Vorteile einer modernen Mitarbeiterkommunikation aufs Spiel zu setzen.“
Spam: Im Juni stieg der Anteil von Spam am gesamten E-Mail-Traffic gegenüber dem Vormonat um 6,9 Prozentpunkte auf 64,8 Prozent. Eine von 1,54 Mails war betroffen. Für das zweite Quartal betrug die Spam-Rate insgesamt 60,4 Prozent – ein Wert, der in etwa auf dem Niveau des ersten Quartals, aber mit 7,8 Prozentpunkten deutlich unter dem Vergleichszeitraum 2005 liegt. Allerdings wurde im Juni nun wieder ein deutlicher Anstieg verzeichnet.
Viren: Gegenüber dem Vormonat Mai sank die weltweite Viren-Quote um 0,5 Prozentpunkte auf 1 Prozent. Eine von 101 an gültige Empfänger adressierten E-Mails, die aus unseriösen Quellen neuer oder bis dato unbekannter Art stammten, war verseucht. In den Monaten April bis Juni 2006 betrug die Viren-Quote 1,5 Prozent oder 1 zu 68 – ein Rückgang von 0,7 Prozentpunkten gegenüber dem ersten Quartal 2006 und ein Minus von 1,4 Prozentpunkten gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Trotz dieses Abwärtstrends sieht MessageLabs keinen Grund zur Entwarnung.
Phishing: Im Juni 2006 sank der Anteil der Phishing-Angriffe gegenüber dem Vormonat um 0,12 Prozentpunkte auf 0,19 Prozent. Das heißt, eine von 531 E-Mails enthielt einen Phishing-Versuch. Für das zweite Quartal betrug der entsprechende Anteil 0,26 Prozent oder 1 zu 377,4 – ein leichtes Minus gegenüber den ersten drei Monaten des Jahres (mit einer Phishing-Quote von 0,28 Prozent und einer aus 356 E-Mails). Unabhängig von dieser rückläufigen Tendenz erweisen sich die entdeckten Phishing-Attacken jedoch als zunehmend fokussierter.
Quelle: www.newsbyte.ch
Hier finden Sie den Intelligence Report (englisch).